Animationsfilm zum abgeschlossenen Projekt

Animationsfilm zur Landschaftsbauhütte Neues Emschertal

Realisation:
Dr. Simone Timmerhaus
Emschergenossenschaft

Dipl.-Ing. Rolf Kemper-Böninghausen
Emschergenossenschaft

Prof. Dr.-Ing. Heinz-Jürgen Pzybilla
Hochschule Bochum
Labor für Photogrammetrie
Link

Entwicklungsraum Vondern

Projektvorstellung: Landschaftsbauhütte Neues Emschertal

Auf Oberhausener Stadtgebiet zwischen dem Gehölzgarten Ripshorst und der Burg Vondern liegt der Entwicklungsraum Vondern. Diesen Raum entwickelt die Arbeitsgemeinschaft Neues Emschertal mit Künstlern, Anwohnern, der Ruhrwerkstatt, dem Regionalverband Ruhr und der Stadt Oberhausen/EVO gemeinsam zu einem attraktiven Verbindungsraum weiter.

Projektinhalte

Aktuell wird vor allem die Ost-West-Anbindung des Verbindungsraums durch die gut ausgebauten Kanaluferwege und den Emscher Park Radweg genutzt. Die Nord-Süd-Verbindung ist dagegen deutlich eingeschränkt durch die Unterführung der A 42. Deshalb bleibt die attraktive Burg Vondern Reisenden an Emscher und Rhein-Herne-Kanal in ihrer isolierten Lage meist verborgen.

Drei Oberhausener Künstler  –  Hartwig Kompa, Guido Berndsen und Hermann Es Richter  –  haben im Auftrag der Emschergenossenschaft ein künstlerisches Konzept für diesen Raum entwickelt. Grundgedanke ist die Idee der "Landschaftsbauhütte". Die Landschaftsbauhütte basiert ihrer Intention nach auf dem "Zusammen-Arbeiten" von Künstlern, Arbeitslosen und Anwohnern auf Industriebrachen im Ruhrgebiet. So sollen Brachflächen in Siedlungsnähe behutsam, in vorwiegend handwerklich orientierten Arbeitsprozessen und mit Respekt vor der Natur, den Bürgern als neue Erlebnisbereiche verfügbar gemacht werden. Die Verwirklichung der Wegeabschnitte und der künstlerischen Elemente im Verbindungsraum wird mit Hilfe der LEG und dem örtlichen Beschäftigungsträger Ruhrwerkstatt durchgeführt.

Der Entwicklungsraum

Den größten Teilraum des Verbindungsraums bildet die Brache Vondern, auf der sich die gestalterischen Verbindungsachsen von Burg Vondern und Haus Ripshorst treffen und konzentrieren. Von der um die Jahrhundertwende abgeteuften Schachtanlage der Zeche Vondern, welche 1906 um eine Kokerei ergänzt wurde, ist heute nichts mehr vorhanden. Ihre Stilllegung erfolgte bereits Anfang der 30er Jahre im Zusammenhang mit der Weltwirtschaftskrise. Über den nördlichen Teil des Geländes führt heute der Emscherschnellweg (A 42). Auf der Industriebrache hat sich eine artenreiche Flora und Fauna angesiedelt. Haus Ripshorst war früher ein landwirtschaftliches Gehöft. Heute liegt es eingebettet in den Gehölzgarten Ripshorst und beherbergt das Informationszentrum für den Emscher Landschaftspark.

Burg Vondern

Versteckt zwischen Bahngleisen und der Autobahn A 42 liegt die Burg Vondern, einer der ältesten spätgotischen Profanbauten nördlich des Mains. Die erhaltenen Gebäudeteile stammen aus verschiedenen Epochen und sind vermutlich ab dem 13. Jahrhundert entstanden. Heute beherbergt die Burg Vondern in der Vorburg ein kleines Museum mit archäologischen Fundstücken. Das Haupthaus wird für Kammerkonzerte und Ausstellungen genutzt.

Künstlerische Konzeption

Künstlerische Leitidee für den Entwicklungsraum Vondern ist die Gestaltung der Wegeverbindung der drei historischen Standorte  –  Bauernhof, Industriebrache und Wasserburg Vondern  –  mit Bezugnahme auf die einstige und die heutige Nutzung dieser Standorte. Dabei werden Kunstobjekte, Licht- und Farbgestaltung, Relikte der ehemaligen Zechenanlage und die verwendeten Materialien so eingesetzt, dass der Verbindungsraum als eine durchgängige Einheit erfahrbar wird. Ein in den Wegebelag integriertes, blaues Band soll fortlaufend die unterschiedlichen Bereiche der Wegstrecke deutlich sichtbar machen. Der Weg wird durch drei Plätze, zwei Brücken und die Autobahnunterführung strukturiert.

Darstellung der einzelnen Objekte:

Im Übergangsraum zwischen der westlichen Aufschüttung und der zentralen Ebene der Brache Vondern soll der Stufenturm als künstlerisches Bauwerk einerseits plastisch-skulptural vermitteln, andererseits soll er durch seine Farbgebung in kräftigem Rot und seine Größe das gesamte Gelände bestimmen. Seine Farbigkeit bindet zudem die ungleich höheren Strommasten, deren Signalfarbe im oberen Bereich ebenfalls Rot aufweist, und die das Areal markant durchziehen, in die Gestaltung mit ein.

Zwei dicht nebeneinander stehende, hohe Mauern stehen in Bezug zum dichten Sträucherbewuchs des Emscherdeichs, der das Gelände auf der südlichen Seite begrenzt. Die Wartungswege für Deich und Strommasten ermöglichen als Schneisen an manchen Stellen die Sicht zur nächsten Straße mit der Emscherbrücke. Die Durchblicksmauern fokussieren den Blick des Besuchers auf Haus Ripshorst und ermöglichen ihm eine überraschende Sicht auf die Landschaft als "neue Einsicht". Ihre Oberflächen sind künstlerisch gestaltet.

Die "Emschersäule" steht unmittelbar an der Einmündung des Läppkes Mühlenbachs in die Emscher und dessen Düker unter den Rhein-Herne-Kanal. Durch Form und Lage nimmt sie Bezug auf die technische Überformung der Landschaft.

Fünf Semaphoren (Signalmasten) dienen als künstlerisches Leitsystem zwischen Burg Vondern und Haus Ripshorst. Sie begleiten das "Blaue Band", das entlang des Weges von Haus Ripshorst bis hin zur Burg Vondern verläuft.

Die Energieversorgung Oberhausen AG leistete Unterstützung bei der Lichtinstallation an der Emscher-Brücke und der Unterführung.

Dieses Projekt wurde von der Bezirksregierung Münster aus Mitteln des Ökologieprogramms im Emscher-Lippe-Raum des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW gefördert.


Das durchgeführte Vorhaben wurde im Rahmen des aus dem EFRE-kofinanzierten Operationellen Programm für NRW im Ziel "Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung" 2007-2013 ausgewählt.

Presse-Berichte

Erster Kulturhauptstadtteil. KUNST. Emschergenossenschaft und Oberhausener Künstler planen für Vondern die "Landschaftsbauhütte Neues Emschertal". DerWesten, 02.04.2008

Blaue Leuchttürme. Im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes "Landschaftsbauhütte" soll das Neue Emschertal bis September auf der Brache Vondern ein neues Entree erhalten. DerWesten, 28.04.2008

Schönheit am Blauen Band. DerWesten, 08.07.2008

Archäologische RuhrZeiten

Archäologische RuhrZeiten ist ein stadtarchäologischer Beitrag zur Kulturhauptstadt 2010. Zahlreichen Visualisierungen der Kulturlandschaft zeigen u. a. die Burg Vondern, die Brücken bei Haus Ripshorst und den Klärpark Läppkes Mühlenbach. Die 3D-Modelle lassen sich jeweils zur Betrachtung in Google Earth herunterladen.

http://www.ruhrzeiten.de